16.08.2021 THL

Erneut ging sowohl bei der Feuerwehr Neuburg, als auch bei der Tierhilfe Jonathan die Meldung ein, dass ein flügellahmer Schwan gesichtet wurde. War der Schwan bei der letzten Meldung noch unterhalb der Staustufe Bittenbrunn gesichtet worden, sollte er sich nun oberhalb in Richtung Finkenstein befinden. Und tatsächlich war er im Auslasskanal des Flutpolders zu sehen. Sichtlich zufrieden und gemütlich umherschwimmend steckte er immer wieder den Kopf ins Wasser und genoss das ihm zur Verfügung stehende Futterangebot. Wie er dann uns von der Feuerwehr entdeckte, fauchte er uns kurz an und schwamm stromaufwärts. Allerdings machte es den Anschein, dass der rechte Flügel etwas weghängt. Nach einer kurzen Besprechung mit einem ehrenamtlichen Helfer der Tierhilfe Jonathan wurde ein Versuch unternommen, den Schwan einzufangen. Dazu wurde er wieder in Richtung Auslassstauwehr geführt. Wie geht das? Mit dem Schlauchboot waren zwei Aktive der Feuerwehr oberhalb des Schwans ins Wasser gestiegen und somit blieb ihm nur in Richtung Schleuse zu schwimmen. Dort schwamm er hinter die Gitter und wartete auf die Feuerwehrler. Die dachten, ja das klappt da erwischen wir ihn. Falsch gedacht – Beidseitig, mit den Flügeln schlagend, an den Helfern vorbei, war er dann wieder Oberstrom. Was nun tun? Eigentlich wollten wir abbrechen, aber da schwamm der Schwan ins Schilf. Also noch einen Versuch mit dem Schlauchboot hin ans Schilf, da wo er reingeschwommen war. Für den Schwan war es dann das zweite Mal, dass er uns sauber an der Nase herum geführt hatte. Denn der Schwan ist in dem Gewässer nun mal zu Hause und hat natürlich auch seinen Notausgang. Diesen nutze er vorbildlich und schwamm davon.

Hätte er Lachen können würde er es vermutlich noch heute tun. :-)

Für uns war klar. Nein, der Schwan braucht keine Hilfe, sondern wir müssen erkennen, dass auch Tiere mit Handicap in der Natur ganz gut zurechtkommen und hier ihr Leben geregelt bekommen. Solange der Schwan weiterhin so gut zu Fuß und mit Futter versorgt ist, werden wir einen weiteren Fangversuch von Seiten der Feuerwehr Neuburg nicht mehr unternehmen.

Selbst wir mussten nach unserem gescheiterten zweiten Versuch über uns selbst Lachen und fuhren dennoch mit der Gewissheit nach Hause: Der Schwann ist uns hier überlegen und wird das auch noch weiter sein.